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Ich lese gerne Romane, die wirklichkeitsnah geschrieben sind. Was ich gut finde, lässt mich erglühen, was mir nicht gefällt, erkalten, was mir nicht gefällt und mit Lorbeer umhängt ist: ergrimmen. Ob ein Roman gefällt oder nicht gefällt, ist sehr oft eine Frage des Geschmacks. Es gibt nicht, wie in den Naturwissenschaften, ein richtig oder falsch. Insofern gelten auch die Meinungen derjenigen (mich eingeschlossen), die Literatur-Experten, naserümpfend, als Unberufene kennzeichnen. Aus dem Zehntausend Meter hohen Stapel der schönen Bücher habe ich willentlich zehn herausgegriffen. Ich beginne mit Herkunft von Sasa Stanisic, Bodo Kirchhoffs Widerfahrnis, Robert Menasses Die Hauptstadt und Apostoloff von Sibylle Lewitscharoff. Hier sind meine Kommentare.

Heute bevorzuge ich eher Sachbücher, weil sie Fakten bringen, Wissen mehren; zum Lernen und auch zur Vertiefung anregen können. Das populärwissenschaftliche Buch ist eine eigenständige Gruppe innerhalb der Sachbücher. Um es in vollen Zügen genießen zu können, ist meist eine gewisse Vorbildung erforderlich, zumindest aber hilfreich. Aus dem Tausende Meter hohen Stapel der Sachbücher habe ich sieben herausgegriffen, die es zu Lob und Ansehen gebracht haben: Wütendes Wetter von Friederike Otto, Risiko von Gerd Gigerenzer, John Horgans The End of Science oder 2052 von Jorgen Randers fallen in die populärwissenschaftliche Kategorie, während Richard von Schirach in Die Nacht der Physiker vorwiegend Informationen in einer dem Roman genehmen Sprache wiedergibt. Das gleiche gilt für das Buch Macht oder Welzers Nachruf. Die Zuordnungen sind zugegebenermaßen immer etwas willkürlich, weil Elemente aus der einen oder anderen Kategorie zum Zuge kommen können (Meine Erzählung Die Verabredungen der fünf Doktorandinnen ist Roman und Sachbuch und populärwissenschaftlich zu etwa gleichen Teilen. Ein griffiger Name für diese exotische Art steht aus).

Richtig Spaß macht es, für Politik und Politiker eine Bühne aufzubauen, mich dazu zu gesellen, in der Absicht, zu diskutieren und konfrontieren. Da Meinungsfreiheit herrscht, sollte das erlaubt sein, vorausgesetzt, dass die Meinung sich in der Nähe der demokratischen Mitte bewegt. Also anständig ist.